Auftrag:
Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Uraufführung:
3. Mai 1989 Musikverein Wien
Mitwirkende: Hager Leopold, Wiener Symphoniker
Aufnahme:
Titel: Herbert Lauermann
Label: Amadeo
Die Mutation des a priori zur Verfügung gestellten Materials, einem "Don Giovanni"-Signum, unterlag den mehr oder weniger bewußt oder unbewußt wirksamen Einflüssen von "Don Giovanni"-Tradition, der ich mich durch intensives Hören und Lesen vor der Arbeit ausgesetzt habe (Mozart/da Ponte, Lenau, Byron, Kierkegaard, R. Strauss, Horváth, Frisch, Grabbe). Diese Einflüsse treten je nach hinterlassenem Eindruck in ganz unterschiedlicher Deutlichkeit von Ablehnung bis zum "Scheinbar"-Zitat an das Ohr des wachen Hörers (in Form von Melos, Harmoniegerüst, Spreizung, Reihe, Rhythmik, ritardierendem Element, Chromatik, Giocoso-Charakter, Schattenmelodien, Heterophonie, Multiplikation des Melos, Ganztonleitern, "Trennwänden", aleatorisch organisierten Klangfeldern, Kanon, ostinater Rhythmik). Die formale Umsetzung gehorcht rein subjektiven musikalisch-kompositorischen Kriterien. Interpret und Publikum sind aufgefordert, den "Spuren" in der Partitur zu folgen oder einfach frei von allem dem aufregend musikalischen Prozeß nach den Motto "Ah! Dov'è il perfido" mit wachem Ohr "nachzujagen". Caccia ist auch Aufforderung zum aktiven Musikhören.
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 27. 3. 2020): Lauermann Herbert . Caccia - ("Ah! Dov'è il perfido?") für Orchester. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/111584 (Abrufdatum: 24. 11. 2024).